So richtig nervig und quasi jedem Musiker und Eventtechniker leidvoll bekannt. Dieses diffuse Brummen aus dem Amp - im Proberaum oder (noch häufiger und umso schlimmer) auf der Bühne. Oft versucht man, damit zu leben, jedoch macht das langfristig nicht unbedingt glücklich. Gerade wenn’s auch innerhalb der Performance mal leiser sein soll. Oder man lernt die Ursache zu verstehen und die Fehlerquellen zu beheben.
Und das geht so: dieses Brummen aus dem Verstärker oder dem Mischpult ist sozusagen Strom, den man hört. Einerseits viele verschiedene Stromquellen, andererseits viele verschiedene Geräte, die alle eigens geerdet sind und an den Steckdosen hängen (also unterschiedliche Stromkreise/Potentiale). Und dazwischen ein Instrumentenkabel. Jetzt wird das Audiokabel also quasi zur Überbrückung von 2 geerdeten Steckdosen – und das hört man, denn über die Schirmung (Masse) des Kabels fließt dann der sogenannte Ausgleichsstrom, den man als niederfrequentes Störsignal wahrnehmen kann. Der Fachmann spricht hier von der Erdschleife.
Wie lässt sich das Geräusch denn dann beheben? Alle Geräte an eine Steckdose zu hängen, kann’s ja nicht sein? Eine einfache, sehr funktionale Lösung ist der Einsatz von DI-Boxen (z.B. CES 01 oder CES 02 von Cordial). Das Signal fließt dann über die DI-Box und in die PA. Je Kanal braucht man eine DI-Box oder eine Stereo-DI-Box für Stereo-Geräte. Außerdem helfen Line-Trafos, die Ausgleichsströme (Gleichstrom) zwischen den Geräten zu eliminieren, indem sie die Masseverbindung der Signalleiter unterbrechen. Vorsicht tödlich: natürlich niemals selbst den Schutzleiter unterbrechen, wenn einem sein Leben lieb ist.
Auch ungewollte Magnetfelder, der sogenannte Elektrosmog, können eine Ursache sein. Neben qualitativ hochwertigem Material (gut geschirmte Kabel, hochwertige Netzteile) hilft es hier, die Signalleitungen (Strom, Licht, Audio) strukturiert so gut wie möglich räumlich voneinander zu trennen, sie nicht parallel, sondern idealerweise sternförmig laufen zu lassen (galvanische Trennung) und möglichst symmetrische Audiokabel nutzen.
Also das richtige Material und das wichtige Know-How einsetzen und dann hat sich’s ausgebrummt.