Der Kultverstärker

Diezel

Es ist ein sonniger Tag in Bad Steben, dem kleinen Kurort im Fränkischen Wald. Peter Diezel steht vor dem 1898 errichteten Haus, in dem seine Tanten früher eine Stickerei hatten. Diezel ist zufrieden. Heute hat er in dem ehemaligen Ladenlokal der Tanten sein Büro. Im Hinterhof schrauben und löten fünf Mitarbeiter die Elektronik für jene handgearbeiteten Vollröhren-Gitarrenverstärker zusammen, die in der Rock- und Metal-Szene weltweit wegen ihres satten Sounds geliebt werden.

Peter Diezel hat einen langen Anlauf genommen. Mitte der 1980er-Jahre lebt er in München und versucht als Gitarrist, mehr schlecht als recht zu Ruhm zu kommen. Und weil die  handelsüblichen Verstärker nicht den Soundvorstellungen des gelernten Tonmeisters und Elektrikers entsprechen, nimmt er sich Marshall-Amps vor und baut sie auseinander: „Ich hab damals viel gebastelt. Am Ende war bis auf die Trafos nix mehr an Originalteilen drin.“ Dafür war der Sound ein besserer.

1992 lernt Peter Diezel den Gitarristen und Kaufmann Peter Stapfer kennen. 1993 gründen die Beiden die Firma Diezel. Inzwischen ist Heinz Broeker zu dem Duo hinzugestoßen, der seine langjährige Vertriebserfahrung einbringt. Diezel wächst weiter, Elektronik in Bad Steben, Lautsprecher in Dillingen / Donau, Sales & Marketing in Straubing.

Den Grundstein für den internationalen Erfolg bildet bereits 1994 der Diezel VH4. Ein Geniestreich ohne große Marketing-Investitionen. „Dafür hatten wir kein Geld“, sagt Diezel, „unser Name hat sich über die Guitartechs verbreitet“.

Schnell erlangen die Röhrenverstärker aus Bayern bei den Größen der internationalen Rockszene einen exzellenten Ruf. Nine Inch Nails spielen sie, Metallica, Bon Jovi, Adam Jones von Tool. Die Fachpresse überschlägt sich vor Lob, Diezel-Verstärker ergattern zahlreiche wichtige Musikindustriepreise.

1995/96 absolviert ein gewisser Manfred Kuhn ein Praktikum bei Diezel. Zusammen tüfteln sie in einer Werkstatt neben Diezels Übungsraum in München aus, welche Kabel am besten klingen. Der Kontakt und die Gemeinsamkeit der Faszination für Kabel bleibt erhalten, als Kuhn Produktmanager von CORDIAL wird. „Ich habe in der Werkstatt ja täglich mit Kabeln zu tun“, sagt Peter Diezel, „und nutze sie entsprechend häufig. An CORDIAL-Kabeln schätze ich ihre Robustheit und den tollen Sound.“ Hat er ein Lieblingskabel? „Schwer zu sagen, das hängt ja davon ab, was man gerade braucht – aber CORDIAL hat viele ausgezeichnete Kabel, mit denen ich jede Menge erstklassiger Sounds hinbekomme.“