Es hält sich seit längerem das Gerücht, dass der "Klang" eines Kabels auch vom sogenannten Skin Effekt abhängig ist. Wir haben - siehe Abschirmung - bereits über Magnetfelder um einen Leiter herumgesprochen.
Auch innerhalb eines Leiters bildet sich, wenn Strom fließt, ein Magnetfeld. Bei Gleichstrom ist dabei die Stromdichte auf dem gesamten Querschnitt gleich. Bei Wechselstrom aber verändert sich das Magnetfeld periodisch und erzeugt dadurch innerhalb des Leiters sozusagen Wirbelströme, die dem Strom entgegenwirken.
Die Elektronen, die sich in der Mitte des Leiters befinden, sind einem stärkeren Magnetfeld ausgesetzt als die Elektronen weiter außen. Es entsteht ein Widerstand. Dadurch verringert sich praktisch der Leiterquerschnitt und der Strom fließt quasi nur noch am Außenbereich des Leiters, also quasi auf der Haut. Daher auch der Name, Skin-Effekt.
Allerdings hat der Skineffekt im analogen Audiobereich keine nennenswerte Bedeutung, denn er ist abhängig von der Frequenz. Erst ab 50 kHz bei einem 0,5mm² Leiter ist dieser Skineffekt überhaupt spürbar. Der Widerstand erhöht sich z.B. bei 20 kHz nur um 0,2%, bei 200 kHz um 20%.
Im Hochfrequenzbereich wird daher auf einzelne, voneinander isolierte Drähte, versilberte Leiter oder gleich einem Hohlleiter gesetzt. Normale Litzenleiter verringern den Skin-Effekt nicht, da sie nicht voneinander isoliert sind. Sie sorgen nur für eine bessere Beweglichkeit des Kabels. Für die Audiotechnik hat der Skin-Effekt aber insgesamt keine nennenswerten Auswirkungen und kann getrost ignoriert werden.