Wir bedanken uns bei local heroes Bayern für die gute Zusammenarbeit und bei Nicole Oppelt für diesen Beitrag!
Das erste Landesfinale „nach Corona“ wird wohl allen Beteiligten im Gedächtnis bleiben. Ganze sechs Stunden lang steppte in der Zeltbühne der sprichwörtliche Bär. In Scharen hatte das „Lutzi“-Publikum den Weg in die Zeltbühne gefunden, um den bayerischen Nachwuchsbands ihren Respekt zu zollen und mit ihnen ein ausgelassenes local heroes Bayern-Landesfinale zu feiern. Um kurz vor Mitternacht herrschte endlich Klarheit! Moderatorin Lisa Fuchs verkündete schließlich den ersten Platz und damit den Sieger des bayerischen Musikpreises. „Zeremony“ überzeugten die vierköpfige Fachjury mit ihrer authentischen Darbietung auf ganzer Linie. Erster Platz! Damit hatte das Trio nicht gerechnet.
Alle Teilnehmer hatten das Zeug zum Sieg
„Uns geht’s sehr gut. Wir sind eigentlich immer noch ziemlich baff“, so „Zeremony“ wenige Minuten nach ihrem Sieg. „Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet und freuen uns umso mehr, dass wir gewonnen haben. Unglaublich. Vielen Dank.“ Die drei Unterfranken eröffneten das Landesfinale um 18 Uhr. Entsprechend hatten sie ausreichend Gelegenheit, nicht nur hinter den Kulissen Kontakte zu knüpfen, sondern sich in erster Linie alle Mitstreiter auch in aller Ruhe live anzusehen. Ihr Urteil: „Jede Band hätte gewinnen können. Das ist pure Geschmackssache.“
Warum sich die Jury, bestehend aus Jury-Sprecher Benjamin Haupt, Popularmusikbeauftragter des Bezirks Unterfranken, Inhaber der Posthalle Würzburg, Joachim Schulz, seine Kollegin Linda Müller sowie Tontechniker Erwin Oppelt für „Zeremony“ entschieden haben, erklärt Benjamin Haupt so: „Zeremony hat gezeigt, dass hier einiges geht.“ Die Band habe sehr durchdachte Arrangements und das Ganze sei obendrein „handwerklich top gemacht“. „Sie beherrschen ihre Instrumente auf einem ganz hohen Niveau.“ Auch das Konzept sei besonders. „Es ist wirklich cool zu sagen: Wir nehmen einen Organisten anstelle eines Bassisten und orientieren uns konsequent an den Songs der 1970er Jahre. Das Resultat: Sie machen genau die Musik, die ihnen Spaß macht.“ Das sei vor allem in der heutigen Zeit sehr mutig. „Das ist komplett ehrlich.“ Davon ist auch Joachim Schulz überzeugt. „Sie haben die allerbeste Chance ganz vorne mit dabei zu sein.“
Energetisch nach vorne spielen
„Bloomer“ aus Landshut, die Platz zwei für sich beanspruchen konnten, hinterließen vor allem bei Joachim Schulz einen bleibenden Eindruck. „Sie haben unglaublich energetisch nach vorne gespielt. Und das mit wirklich gutem Groove“, freut sich der erfahrene Musiker. „Bloomer waren auf dem Punkt und haben damit ihre Energie auf das Publikum übertragen können. Diese Band ist einfach richtig gut!“
Viel Lob gab es auch für „Brew Berrymore“ aus Regensburg, die es im Gesamtklassement auf Platz drei geschafft haben. „Was uns besonders gut gefallen hat, war der Innovationsgrad der Musik. Das war alles ein bisschen anders. Das war modern und frisch“, so Benjamin Haupt. „Elemente gemischt aus der guten alten Rock- und Punkschule mit modernen Elektrosounds. Und was die Menschheit mehr braucht denn je und was Brew Berrymore feiert, ist sich selbst nicht so ernst zu nehmen. Und auch mal den Klamauk zu feiern. Und komm scheiß drauf, wir ziehen uns goldene Höschen an und machen eine witzige Show. Wir gehen jetzt nicht so auf die Perfektion, aber dafür auf die Attitude.“
Auf Augenhöhe mit dem übrigen Teilnehmerfeld bewegten sich auch „Roadstring Army“ und „Stand Up Stacy“. „Roadstring Army“-Frontmann Sebastian Seliger wurde sogar als bester Sänger des Abends ausgezeichnet. „Diesen Preis hat er völlig zu Recht bekommen“, betont Benjamin Haupt. „Er hat eine super Stimme und eine klasse Performance gezeigt.“ Gerne, so der Eindruck der Jury, dürfen Sänger und Band noch eine stärkere Einheit bilden. Gerade bei Rock- und Popmusik spiele das eine entscheidende Rolle. „Es geht immer um eine Show und ein Gesamtkonzept.“ Musikalisch seien die Ulmer super. „Sie haben fantastische Songs. Ein paar Stunden mehr im Probenraum und das Ganze kittet sich noch mehr zusammen.“
„Stand Up Stacy“ aus München rangierten für Joachim Schulz gar unter den Top 3. „Sie sind frisch dabei und haben noch einiges Potenzial nach oben.“ Besonders gut habe ihm gefallen, dass sie allen Anwesenden ihren Spaß an der Sache absolut vermitteln konnten. „Sie haben toll mit dem Publikum interagiert und gerade nach vorne raus gespielt.“ „Stand Up Stacy“ haben für ihn ein richtig schlüssiges Konzept.
„Es gibt super Leute, die alle Bock haben, Musik zu machen“
Insgesamt empfand die Fachjury das Landesfinale als „Zucker“, wie Joachim Schulz strahlend zusammenfasst. „Es war total schön, wieder auf einem Festival zu sein.“ Besonders beeindruckt zeigte sich Benjamin Haupt vom hohen Niveau des Teilnehmerfeldes. „Ich habe an diesem Abend keinen einzigen schlechten Song gehört“, lobt er die Songwriting- und Arrangement-Qualitäten der Top5. Auch handwerklich gab es von seiner Seite nichts zu bemängeln. „Diese Fünf zeigen einmal mehr, was für eine tolle Musiklandschaft wir in Bayern haben. Es gibt super Leute, die alle Bock haben, Musik zu machen.“ Besonders freute ihn, jedoch eine Sache: „Der Rock’n’Roll ist nicht gestorben! Es ist immer gut, handgemachte Musik zu hören.“
Bundesfinaldreh im September
Insgesamt elf Bands und Solist:innen nahmen dann Anfang September am local heroes-Bundesfinale teil. „Zeremony“ aus Würzburg „verteidigten“ die bayerische Ehre mit Bravour. An mehreren Drehtagen auf Schloss Hundisburg bei Magdeburg bewies das Trio und seine Mitstreiter:innen, welch großartige Potenziale in ihnen stecken.
Das waren intensive Tage! Und es scheint sicher: So etwas haben die altehrwürdigen Mauern des ländlichen Barockschlosses Hundisburg wohl noch nicht gesehen und vor allem gehört. Von Donnerstag bis Sonntag herrschte buntes musikalisches Treiben. Kaum eine Ecke, in der kein Interview geführt, kein Individual-Coaching angeboten oder nicht spontan gejammt wurde. Der Dreh eines ausgewählten Songs in professioneller Studio-Atmosphäre sowie abendliche Live-Sessions rundeten das Bundesfinal-Paket stimmungsvoll ab.
Zeremony leben den Netzwerk-Gedanken
Genutzt und genossen haben „Zeremony“ diese außergewöhnliche Gelegenheit in vollen Zügen. „Es hat so viel Spaß gemacht“, fasst Ilja kurz nach dem abschließenden Coaching mit David Pfeffer und Felix Mannherz zusammen. Die Anstrengung, aber auch die Freude stand den Dreien nach 24 intensiven Stunden ins Gesicht geschrieben. Die Location, die Organisation, aber vor allem die beteiligten Menschen hätten sie absolut begeistert, so ihr einstimmiges Fazit. „Dieser Netzwerk-Gedanke, der hier immer wieder betont wird, hat echt gut funktioniert“, schwärmt Frank über den künstlerischen Austausch des zurückliegenden Wochenendes. „Wir haben uns gefühlt mit jeder Band unterhalten. Da spielen die unterschiedlichen Genres gar keine Rolle.“
„Die Inhalte aus den Coaching-Gesprächen werden wir auf jeden Fall mitnehmen“, betont Ilja. „Es wurden viele Themen angesprochen, die für uns bisher immer ein wenig unter dem Radar gelaufen sind.“ Unter anderem sei ihnen deutlich gemacht worden, wie wichtig Social Media-Arbeit für sie als Band sei.
Gelungenes Gesamtkonzept
Und wie ist die Einschätzung der Bundesfinal-Juroren? „Ihre Bühnenausstrahlung ist fantastisch. Diese drei Jungs sind einfach super sympathisch“, so Juror Pablo Power. „Man merkt: Die haben Freude. Und das macht einem Spaß.“ Überhaupt zeigte sich der erfahrene Musiker begeistert davon, dass „Zeremony“ sich mit 70er Jahre Vintage Rock auf Schloss Hundisburg vorstellten. Es sei toll, dass sie Bock auf dieses Genre hätten.
„Ich hab’s gefühlt“, ist auch Powers Jury-Kollegin Jenniffer Kae begeistert vom Live-Aufritt der Band. Insbesondere die Energie von Schlagzeuger Frank sei besonders bei ihr hängengeblieben. „Die gesamte Inszenierung hat mir sehr gut gefallen.“
Corona hat Neues geschaffen
„Ich bin sehr stolz auf local heroes, dass sie es geschafft haben und immer wieder schaffen, sich der Zeit anzupassen“, so Coach David Pfeffer. Aus der Not, keine Konzerte mehr spielen zu können, hätten sie eine Tugend gemacht. Das neue Format – Aufzeichnung über mehrere Tage und Erstellung einer Dokumentation – sei über die vergangenen Jahre sichtlich professionalisiert worden. „Die Bands haben hier die Möglichkeit, Sessions zu spielen und gleichzeitig tolle Videos aufzunehmen, Pressearbeit zu machen und Fotos zu bekommen, die dann auch weiterverwendet werden können.“ Der Mehrwert, den local heroes den Bands geben könne, habe sich immens gesteigert.
Diesem Gesamteindruck schließt sich auch das Team von local heroes Bayern an, das „Zeremony“ auf Schloss Hundisburg begleitet hat. „Es war toll zu sehen, wie sich alle Teilnehmer:innen, Juroren, Coaches miteinander ausgetauscht und vernetzt haben“, so Dani Straßner. „Genau darum geht es bei local heroes.“ Die bayerischen Landesfinalisten, so ihr Eindruck, konnten an diesem Wochenende aus dem Vollen schöpfen. „Erste, zarte Bande – etwa nach Freiburg – gibt es bereits.“ Auch Teamkollegin Nicole Oppelt ist begeistert vom Angebot, aber vor allem der Performance der Bayern. „Sie haben auf Schloss Hundisburg gezeigt, dass sie ihr Handwerk absolut beherrschen. Und noch viel mehr: Sie leben den Vintage Rock. Damit haben wir uns allerbestens auf Bundesebene empfohlen.“
Die Bundesfinal-Ausstrahlung im Dezember: „Zeremony“ aus Bayern überzeugten live und in Musik-Doku
Am 11. Dezember 2022 war das Würzburger Trio dann Teil der bundesweit ausgestrahlten Bundesfinal-Doku. Die Umsetzung des local heroes-Bundesfinales knüpfte an das erfolgreiche Konzept der vergangenen zwei Jahre an. Statt des gewohnten Live-Events im Kulturhaus Salzwedel (Sachsen-Anhalt), wurde die auf Schloss Hundisburg aufwendig produzierte Bundesfinal-Doku in Musikclubs, soziokulturellen Zentren und weiteren Einrichtungen der Kulturszene in den Heimatstädten der Finalist:innen ausgestrahlt.
Auch „Zeremony" hatten sich für diesen besonderen Termin noch einmal ins Zeug gelegt. In völliger Eigenregie organisierten sie mit Unterstützung von local heroes Bayern eine Christmas-Party. Ein rundes Paket, wie Dani Straßner rückblickend sagt: „Es begann mit einem Live-Auftritt der Band, es gab Glühwein, Lebkuchen und Eintopf und am Ende wurde der Bundesfinal-Film gezeigt.“
Die Sieger:innen wurden im Anschluss an die Ausstrahlung nicht nur medienwirksam verkündet, sie erwarteten zudem Preise in Höhe von rund 10.000 Euro. Daneben absolvierte der „Beste Newcomer-Act Deutschlands 2022“, „herr ulrich“ aus Sachsen-Anhalt unter dem Titel „Pop im Bauhaus“ am 3. März 2023 ein Preisträgerkonzert im Rahmen des renommierten Kurt Weill Festes 2023.
local heroes lässt Newcomer:innen „wachsen“
Wie wunderbar es sein kann, wenn sich Menschen der Musik wegen zusammentun, haben „Zeremony“ nun erfahren. „local heroes ist eine tolle Institution für aufstrebende Bands, um sich zu vernetzen, Auftritte zu spielen und neue Fans zu erreichen. Deshalb haben wir uns entschieden, bei local heroes mitzumachen“, so das Fazit von „Zeremony“. „Wir haben an diesem Wochenende so viele tolle Erfahrungen sammeln können. Sei es im Austausch mit anderen Bands, mit dem local heroes-Team, aber vor allem auch mit den Juror:innen. Dass sich das Musikgeschäft in den letzten Jahren stark gewandelt hat, war uns sicher allen schon bewusst. Wie man das jedoch für sich als Band am besten berücksichtigt und umsetzt und auch wie andere das tun, das war ein wertvoller Input, den wir vom Wochenende, neben allen persönlichen Kontakten und musikalischen Tipps, mitnehmen.“
Schon jetzt, so ihr einhelliges Urteil, hätten sie von ihrer Teilnahme bei local heroes profitiert. Das reiche von wertvollen Preisen aus dem bayerischen Landesfinale, über neue Kontakte und die gemeinsame Zeit auf Schloss Hundisburg, von dem sie, neben vielen Erfahrungen, auch noch ein Video und Fotos mitnehmen, bis hin zur nachhaltigen Arbeit mit den Juror:innen und Coaches, die ihnen auch in Zukunft für Fragen zur Verfügung stehen. „Damit werden wir sicherlich weiterwachsen und auch in Zukunft von unserer Teilnahme bei local heroes profitieren.“
Und wie geht es für „Zeremony“ weiter? „Das nächste Album bzw. die nächsten Singles sind schon nahezu im Kasten. Wir planen bereits unsere nächsten Veröffentlichungen und bereiten dafür alles vor“, machen die Drei Lust auf noch mehr Vintage Rock aus Unterfranken. Auch live spielen steht für sie in naher Zukunft wieder ganz oben auf der Prioritätenliste. Und damit hoffentlich viele weitere, inspirierende Begegnungen.
Hier ist die gesamte Bundesfinal-Doku zu sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=wwnnwHQCaNo&t=1s
Hier der Einzelauftritt von Zeremony:
https://www.youtube.com/watch?v=GncFar6GT84