Eine Variante, das Innere eines Kabels vor Außeneinflüssen, vor allem vor elektromagnetischen Störungen, zu schützen ist der Geflechtschirm (auch Flechtschirm oder Kreuzgeflechtschirm genannt).
Wie der Name schon sagt: Metall-Litzen, meist handelt es sich um Kupferdrähte, werden hier um das Kabelinnere herum geflochten. Die Drähte sind entweder blank oder verzinnt, wobei eine Verzinnung vor allem dem Schutz vor Korrosion dient. Eine durchgehende, also hundertprozentige Abdeckung (wie bei einer Folie) ist bei einem Geflecht nicht möglich - je nach Kabel liegt sie normalerweise zwischen 85% und 90%, teilweise bei über 90%. Es gibt "Tricks", die Abdeckung noch weiter zu optimieren - z.B. durch zwei übereinanderliegende Geflechtschirme (wie beim Cordial UHD-Videokabel CVM 12-50 UHD-FLEX) oder durch eine Kombination aus Geflecht und Folienschirm (typisch bei vielen Datenkabeln wie beispielsweise dem CCAT 5 PVC).
Bonuspunkte holt die Flechtschirmung in der Disziplin "mechanische Stabilität" ein. Kabel mit Gefelchtschirmung sind relativ biegsam/flexibel, weisen eine gute Zugfestigkeit auf und sind dabei stabil, weil die Litzen innerhalb des Geflechts quasi nicht verrutschen können.
Gute bis sehr gute Werte erreicht ein Geflechtschirm auch hinsichtlich der Dämpfung, die meist zwischen 55-65 dB liegt.
Ein Nachteil des Geflechtschirms ist, dass die Verarbeitung ziemlich aufwendig ist, was sich oft in einem etwas höheren Preis widerspiegelt.
Letztlich kommt es wie immer auf den Einsatzzweck des Kabels an, welche Schirmungsvariante das Mittel der Wahl ist.
